Sportprofil

Die Martinschule ist in ihrer gesamtpädagogischen Förderung darauf ausgerichtet vielfältige Bewegungserfahrungen zu ermöglichen, da davon auszugehen ist, dass umfängliche Bewegungserfahrungen innerhalb unserer Schülerschaft zunehmend weniger vorliegen. Dies hat wahrscheinlich zum einen gesellschaftliche Gründe im Zuge einer allgemeinen bewegungsärmeren Ausrichtung der klassischen Tagesabläufe, zum anderen ist davon auszugehen, dass eine große Zahl der Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen und emotionale und soziale Entwicklung ein höheres Risiko tragen „zu wenig“ Sport und Bewegung
auszuüben bzw. zu haben. Grundsätzlich besteht der Ansatz darin diese Erfahrungen in vielfältiger Form während der Schulzeit anzubieten, jedoch mittel- und langfristig auch zu motivieren, dass Sport und Bewegung Teil des Freizeitverhaltens unserer Schülerinnen und Schüler sind und werden, damit mehr Sportaktivität und das Kennenlernen neuer Sportarten das Interesse zum Sporttreiben in Vereinen oder die Eigenaktivität weckt. Vielfältige Bewegungsangebote über das normale Maß des Sportunterrichtes hinaus zu ermöglichen, hat an der Martinschule eine lange Tradition.

Ziele für Sport und Bewegungsförderung in der Martinschule:

In Anlehnung an Heimlich, Hillenbrand, Wember (2016) und unseren praktischen Beobachtungen und Überprüfungen aus der Praxis leiten wir folgende Ziele für eine Förderung von Sport und Bewegung in der Martinschule ab:

Im Rahmen der Unterrichtszeit

  • Bewegung im Schulalltag
  • Aufbau von Selbstbewusstsein: motorische Geschicklichkeit, Leistungsprofil,
    individuelle Fortschritte
  • „jeder kann eine Sportart“: Schaffung unterschiedlichster Bewegungsangebote
    um individuelle Passung zu erreichen
  • Soziales Lernen in den Bereichen:
    – Frustrationstoleranz
    – Kooperation
    – Rücksichtnahme
    – Regelbewusstsein
  • Erlebnispädagogik
  • Gesundheitsförderung
    – Ernährung
    – Entspannung
    – Fitness: Körper UND Geist
    – Regelmäßigkeit

Im außerschulischen Bereich

  • sinnvolle Freizeitgestaltung (Lifetime-Sportarten): Initiierung von
    Bewegungsangeboten in der Freizeit der Schülerinnen und Schüler
  • Verbindungen zu außerschulischen Angeboten und Vereinen schaffen

Maßnahmen der Umsetzung

Damit diese Zielstellungen erreicht werden finden derzeit folgende Angebote zu Sport und Bewegung in der Martinschule statt, die die vielfältigen obengenannten Ziele einzeln oder teilweise auch mehrfach erreichen und abdecken.

  • Reiten
  • Fahrradtouren
  • Schlittschuhlaufen
  • Schwimmen
  • Lauftraining
  • Sportaktionstag
  • Radfahrausbildung ind Klasse 5
  • Kanu
  • Klettern
  • „Bewegte“ Pausenangeboten
  • Tanzen

Organisationsebene

  • Sportjahresterminplan
  • Erwerb der Rettungsfähigkeit für Lehrkräfte
 

Angebotsebene

  • Gemeinsamer Schwimmaktionstag
  • Nutzung des Freibades
  • Projekt „gesunde Genießer“
  • Body- und Gripsmobil
  • Ringen und Raufen

Konzept zum Kanu fahren an der Martinschule

In der Kanu-AG der Martinschule wird mit den Schülern das sogenannte Kanuwandern betrieben. Dies bedeutet:  Es werden meist ruhige Gewässer in der Umgebung wie Lippe, Ems oder Alberssee befahren. Neben kurzen Strecken, die an jeweils einem Nachmittag zu schaffen sind, werden auch mindestens einmal im Jahr längere Touren unternommen (z.B. auf der Weser und Diemel) und traditionell in Kombination mit Camping oder über Kanustützpunkte betrieben. Es werden dabei die schuleigenen Canadier oder Kajaks verwendet.

Beim Befahren von Seen und zahmen Fließgewässern werden immer wieder das sichere Beherrschen der Ausrüstungsgegenstände sowie die Bootsbeherrschung (sicheres Ein- und Aussteigen, Grundschläge, zielgerichtetes Fahren, Halten und Ausweichen) geübt.

Der Minimierung von Sicherheitsrisiken und dem Schutz von Pflanzen und Tieren entspricht eine sorgfältige Gewässerauswahl nach dem Einholen von Informationen, die Nutzung vorhandener Ein- und Aussatzstellen, das Meiden von Flachwasserbereichen, Schilf- und Uferzonen.

Grundsätzlich sollen die Schüler Flüsse und Seen als Naturraum begreifen lernen, nicht als „Action-Center“. Aus diesem Grund wird das Erleben von Natur und Gemeinschaft über sportliche Extremleistungen gestellt.

Zielsetzung

Die Kanu-AG der Martinschule verfolgt drei  übergeordnete Ziele:

  1. Den Jugendlichen soll durch erlebnispädagogischen Umgang mit der Sportart „Kanufahren“ die Umwelt der naheliegenden Flüsse und die Tierwelt näher gebracht werden. Dabei soll schonender Umgang mit der Natur vermittelt werden.
  2. Die Jugendlichen sollen durch die gruppendynamischen Prozesse lernen im Team zu arbeiten und die Bedürfnisse der Mitkanuten zu berücksichtigen.
  3. Der Kanuverein soll den Schüler und Schülerinnen die Freizeitbetätigung eines Sportvereins vermitteln und freizeitpädagogische Aspekte (im Sinne einer strukturierten und gesunden Freizeitplanung) näher bringen.

Maßnahmen der Umsetzung

Zeiten

Die Kanu-AG trifft sich ca.12mal im Jahr, im Moment meistens am Dienstagnachmittag ab 13.30 Uhr. Im Frühling/Sommer/Frühherbst finden häufiger Treffen statt als im Herbst/Winter, damit das schöne Wetter zum Kanufahren genutzt werden kann. Deshalb kann im Sommer ein Kanuausflug auch schon mal bis 18.00 Uhr dauern.

Qualifikation der Lehrpersonen

Die Kanugruppe von 12 Schülern wird durch ein Team von drei Lehrern betreut (Relation 1:4 aufgrund des erhöhten Risikos bei Flussfahrten: Empfehlung des Kanu-Verbandes). Alle betreuenden Kollegen haben mindestens die Rettungsfähigkeit Bronze erworben und einen offiziellen Grund- bzw. Aufbaukurs zur Durchführung von Kanufahrten mit Schülern auf fließenden Gewässern absolviert.

Teilnehmer und Teilnahmebedingungen

Mitglieder des Kanuschulsportvereins sind interessierte Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 – 10. Es entstehen sehr hohe Fahrtkosten. Die Teilnehmer bezahlen aber nur 20.- €, den Rest übernimmt der Förderverein der Martinschule.

Themen im Rahmen einer mindestens einjährigen Teilnahme

Die Teilnahme an der Kanu-AG ist freiwillig für die Schüler, jedoch verpflichten sie sich zu einer mindestens einjährigen Teilnahme um mindestens folgende Themen zu absolvieren:

  • Erwerb der Schwimmvorrausetzungen (Schwimmschein Bronze )
  • Kennen lernen der Boote und möglichen Gefahren beim Kanufahren
  • Umgang mit dem Material
  • Teamtraining an Land und im Wasser (hohe Kontinuität in der Gruppe)
  • Erlernen diverser Kanutechniken
  • Verhalten auf Seen
  • Verhalten auf Zahm- und Fließgewässer

Methoden/ Leitlinien

Die Schüler und Schülerinnen sollen sich durch handlungsorientierte und erlebnispädagogische Elemente mit den Zielen des Kanuvereines auseinandersetzen. In den Sommermonaten werden durch wöchentliche Treffen und Fahrten diese Ziele verfolgt. Bewusst werden diese Vereinsfahrten an den Nachmittagen durchgeführt um dieses von dem Schulalltag abzuheben.

Um das erlebnispädagogische Element zu verstärken, wird eine mehrtägige Fahrt als Projekt durchgeführt.

In den Wintermonaten werden in größeren Abständen die Treffen der Vereinsmitglieder stattfinden. Durch gezielte sportliche Veranstaltungen (Schwimmen etc.) soll die Vereinsstrukturen den Jugendlichen vermittelt werden.

Das körperliche Training im Boot hilft bei der Steigerung von Koordination, Mut, Überwindungskraft, Körpergefühl, beim bewussten Erleben von Können und Grenzen der eigenen Person.

Die mitgeplante und mitorganisierte Flusstour dient der Mobilisierung von Initiative mittels Kanu-Ausbildung und ihrer Anwendung bei mehrtägigen Flusstouren, Umsetzung vorbereiteter Pläne, Stärkung von Selbstüberwindung und Entschlusskraft

Das Kanu-Camp als Projekt fördert Beziehung zu Objekten statt Wegwerf-Mentalität, Verantwortliches Gruppenhandeln statt passivem Konsumieren „Hin-zu-Initiativen“ statt „Weg-von-Motivationen“ Organisationsfähigkeit und selbstverantwortliches, zupackendes Handeln.

Die Freizeit in einem Klima von Engagement und Rücksicht entwickelt Hilfsbereitschaft und Zusammenarbeit in der Fahrtengruppe, Umsicht und Regel-Akzeptanz in der Natur, insgesamt die Leidenschaft des Rettens, Helfens und gemeinsamen Handelns.